„Kinderarmut ist eine Schande für Deutschland“, so Familienministerin Paus im Interview gegenüber der „tagesschau“. Dem stimme ich doch mal uneingeschränkt zu. Im weiteren Verlauf des Interviews begründet Paus warum die Kindergrundsicherung ein Mammutprojekt ist und diese bis 2025 auf sich warten lässt. „Gut Ding, will Weile haben“. Währenddessen, die Kinder in der Bürgerversicherung abwarten und Tee trinken. Oder Wasser, wie ein norddeutsches Jobcenter vor vielen Jahren als Spartipp vorgeschlagen hat. Womöglich bin ich auch einfach nur undankbar, wenn ich die Aussage von Paus:

„Deswegen war es mir auch so wichtig, das Kindergeld auf 250 Euro und den Kinderzuschlag auf bis zu weitere 250 Euro anzuheben. All diese Punkte sind gerade für arme Familien besonders wichtig.“

nicht ausreichend würdige. Das Kindergeld und der Kinderzuschlag wurden immerhin um 31 Euro und ab dem dritten Kind um 25 Euro (Kindergeld) erhöht. Haben oder nicht haben. Nur blöd, dass das Kindergeld samt Erhöhung beim Bürgergeld wieder angerechnet wird. Scheint ja dann doch nicht so besonders wichtig zu sein, dass gerade besonders arme Familien etwas mehr Geld in der Tasche haben. Ach, ich vergaß: Kinder in der Grundsicherung bekommen doch ein Bonbon. Der 20-Euro-Sofortzuschlag: „Der erste Schritt der Bundesregierung auf dem Weg zur Einführung einer Kindergrundsicherung.“ Diese „schlaue“ Feststellung stammt nicht aus meinen Computertasten. Sie entsprang der Schreibfeder unserer Bundesregierung. So mutmaße ich in den Raum hinein, dass wir arme Familien haben; aber die armen Familien im Bürgergeld, die gibt es im politischen Kokon nicht. Arm, ärmer, Bürgergeld. Einen schönen Tag! (iha)