Banner for the International Women’s Day, celebrated on 8 march.

Zum Weltfrauentag 8. März 2023

Jährlich wird am 8. März der internationale Frauentag gefeiert. Das seit mehr als 100 Jahren auf der ganzen Welt. Weltweit kämpfen Frauen gegen Ungerechtigkeit, Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt. Sie engagieren sich für eine gerechtere und solidarische Gesellschaft, indem sie diskriminierende, rassistische und sexistische Strukturen infrage stellen. Es ist ein Tag, an dem wir Frauen „gefeiert“ werden. Wir bekommen Blumen, vielleicht ein Lob oder ein Dankeschön. Dabei können wir 365 Tage auf uns stolz sein. Wir sind es oft, die Kindererziehung, Haushalt, Pflege von Angehörigen und Beruf unter einen Hut bringen und bringen müssen. Wir sind diejenigen, die bis heute noch immer weniger verdienen – selbst, wenn wir im gleichartigen Beruf arbeiten. Im Grundgesetz Artikel 3 Absatz 2 heißt es:

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“.

Auch wenn wir Frauen in vielen Bereichen inzwischen die gleichen Rechte haben (z.B. Wahlen), sind wir noch lange nicht in allen Bereichen gleichgestellt.

Dazu Inge Hannemann:

„Wir zahlen einen hohen Preis dafür, dass wir auf unsere Gleichstellung verzichten. Die selbstverständliche Pflege von Angehörigen, die Kindererziehung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht auf Kosten unserer Altersrente und oftmals auch auf Kosten unserer Gesundheit. Um das auszugleichen, braucht es eine Lohnersatzleistung und eine existenzsichernde rentenrechtliche Anerkennung für pflegende Angehörige. Liebe ersetzt vieles, aber keine drohende Altersarmut.“

Alleinerziehende Frauen sind besonders von Armut betroffen. Fehlende Kinderbetreuung und schlechte Arbeitsbedingungen erschweren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ausbildungen in Teilzeit werden noch zu wenig angeboten. Am Frauentag möchten wir von #ArmutVerbindet auch darauf aufmerksam machen, dass etwa neun von zehn Alleinerziehenden Frauen sind.

Nicola Dülk:

„Alleinerziehende werden bis heute von vielen familienpolitischen Maßnahmen nicht erreicht. 40 Prozent der Alleinerziehenden sind von Armut betroffen. Das liegt auch daran, dass Sozialleistungen armutsgefährdend sind. Solange Kindergeld und Unterhaltszahlungen gegengerechnet werden, solange bleiben Sozialleistungen in der Armutsgrenze. Ein Entkommen ist kaum möglich. Um eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben, müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber stärker in die Pflicht genommen werden familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle, auch für Alleinerziehende, anzubieten. Die Vorurteile gegenüber Alleinerziehende müssen abgebaut werden, um eine Chancengleichheit zu erreichen. Nicht jede Frau oder Mann ist freiwillig alleinerziehend.”